Immer häufiger kommen Menschen in meine Praxis, deren Tiere an widerkehrenden oder chronischen Verdauungsstörungen wie Verstopfungen, Durchfällen, Bauchschmerzen, Blähungen, Sodbrennen und/oder Erbrechen leiden, für die keine eindeutige Ursache gefunden werden kann. Sind eindeutig nachweisbare Ursachen wie
Infektionen mit Bakterien, Viren, Pilzen, Giardien oder Würmern und Erkrankungen der Schilddrüse, der Leber und/oder der Bauchspeicheldrüse ausgeschlossen, wird oft die Verdachtsdiagnose Futtermittelallergie oder chronisch entzündliche Darmerkrankung (IBD) gestellt. Durch meine Praxis in Auftrag gegebene, komplementärmedizinische Laboruntersuchungen zeigen jedoch auch in diesen Fällen häufig typische Auffälligkeiten wie Störungen der Darmflora, eine vermehrte Durchlässigkeit der Darmwand (Leaky-Gut Syndrom) oder Gallensäureverluste, die dazu führen, dass neue Futter oft nur für kurze Zeit vertragen werden, bevor sie neue Entzündungsschübe auslösen. Diese müssen dann mit Medikamenten wie Antibiotika, Schmerzmitteln, Cortison oder Magensäurehemmern behandelt werden, die ihrerseits den Darm noch weiter schädigen, sodass ein Teufelskreis entsteht. Im Rahmen einer ganzheitlichen Ernährungsberatung versuchen wir daher nicht nur die Fütterung individuell zu optimieren, sondern immer auch die Ursache für die Beschwerden ausfindig zu machen und falls möglich zu behandeln.
Am Anfang steht immer ein persönliches Erstgespräch. Die Anamnese (Erfragung der Krankengeschichte) und die Auswertung bisheriger Befunde gibt mir erste wichtige Hinweise auf mögliche Krankheitsursachen. Falls noch keine eindeutige Diagnose gestellt werden konnte, gebe ich Ihnen ggf. spezifische Empfehlungen für weitere Untersuchungen durch einen Tierarzt oder veranlasse selber weitere Untersuchungen. Im Rahmen dieses Gesprächs findet dann auch eine allgemeine Ernährungsberatung mit ersten Fütterungsempfehlungen statt (Fertigfutter, BARF oder selber kochen).
Auf Wunsch kann Kot Ihres Tieres in ein kooperierendes Labor geschickt und auf mögliche Ursachen für die Beschwerden (gestörte Darmflora, Gallensäureverlust, Funktionsstörung der Bauchspeicheldrüse, Nahrungsrückstände im Stuhl, Parasitenbefall, chronische Darmentzündungen, u.v.m) untersucht werden.
Wenn Sie sich für die Frischfütterung (BARF oder selber kochen) entscheiden, erstelle ich Ihnen im Anschluss an das Erstgespräch und eventuelle diagnostische Maßnahmen gerne einen individuellen Ernährungsplan für Ihr Tier.
Zusätzlich zur Ernährungsumstellung haben sich bei entsprechendem Stuhlbefund bei vielen Tieren mit Verdauungsstörungen gezielte Darmsanierungen sehr bewährt. Dabei erfolgen die Empfehlungen den Symptomen und Untersuchungsbefunden entsprechend immer individuell. Je nach Diagnose können auch andere oder weitere naturheilkundliche Maßnahmen (z.B. klassische Homöopathie) sinnvoll sein. Gerne empfehle ich Ihnen in diesem Fall entsprechend spezialisierte Kolleg*innen.