Gewichtsprobleme

Expert*innen schätzen, dass etwa 50% aller Hunde an Übergewicht leiden, sodass das eigentliche "Normalgewicht" eines Hundes für Leihen teilweise schwer beurteilbar ist. Hinzu kommt, dass bei Hunden aufgrund unterschiedlicher Rassen und Konstitutionen kein einheitliches Idealgewicht definiert werden kann. Deshalb finden Sie im Folgenden einige Tipps, wie Sie das Gewicht Ihres Hundes einschätzen können.

 

  • Untergewicht: Rippen, Rückenwirbel und Beckenknochen sind bei kurzfelligen Hunden deutlich sichtbar bzw. treten bei langhaarigen Hunden deutlich fühlbar hervor. Über den Rippen ist keine Fettschicht.
  • Normalgewicht: Von oben und der Seite betrachtet ist eine deutliche Taille sichtbar bzw. bei langhaarigen Hunden fühlbar. Über den Rippen liegt eine dünne Fettschicht, die ein problemloses ertasten und zählen der Rippen ohne großen Druck ermöglicht. Auch die Rückenwirbel sollten gut tastbar sein.
  • Übergewicht: Rippen und Rückenwirbel sind grade noch mit Mühe ertastbar aber kaum mehr zählbar. Eine leichte Taille ist aber noch sichtbar.
  • Fettleibigkeit: Rippen und Wirbel können nur mit großer Mühe oder gar nicht mehr zu ertasten werden. Eine Taille ist nicht mehr zu erkennen. An Rücken und Schwanzansatz finden sich deutliche Fettpolster.

Als Ursachen für Übergewicht kommen sowohl ein verminderter Energieverbrauch durch genetische Disposition, Krankheiten oder Bewegungsmangel, als auch eine vermehrte Energiezufuhr über das Futter in Betracht. Insbesondere Zwischenmahlzeiten wie Essensreste, Kauartikel und Leckerchen werden bezüglich ihres Kaloriengehalts häufig unterschätzt. Rassedispositionen, Nährstoffmängel und Störungen der Darmflora  können zu vermehrtem Hunger führen, was es Besitzer*innen oft schwer macht den tatsächlichen Bedarf des Tieres richtig einzuschätzen. Die meisten Menschen wissen, dass Übergewicht auch beim Hund gesundheitliche Probleme wie Gelenkschäden, Diabetes, Herz- und Lebererkrankungen begünstigen kann, können aber den bettelnden Blicken des Tieres nur schwer wiederstehen. Überfütterung resultiert meist entweder aus fehlerhaften Informationen und/oder aus dem Bedürfnis durch "Füttern" Liebe und Zuneigung auszudrücken, was es solches wertzuschätzen gilt. Die Ernährungsberatung bei übergewichtigen Hunden bedarf deshalb nicht nur des Ausschlusses von Erkrankungen, Nährstoffmängeln und Störungen der Darmflora, sondern auch der Wissensvermittlung, sowie des empathischen und wertschätzenden Umgangs mit den Besitzer*innen.

Mein Angebot

Anamese/Beratung

Bei Tieren mit Gewichtsproblemen beginnt jede Behandlung mit einer ausführlichen Anamnese. Die Befragung zur Krankengeschichte, der Ernährung und dem Alltag ihres Hundes liefert erste wichtige Hinweise auf mögliche Ursachen. Je nach Fall berate ich Sie im Anschluss dann zu folgenden Themen:

  • Auswahl einer geeigneten Fütterungsart (Trockenfutter, Nassfutter, selber kochen oder Rohfütterung/BARF)
  • Auswahlkriterien eines geeigneten Fertigfutters und Berechnung notwendiger Ergänzungen
  • Rohfütterung/BARF oder selber kochen
  • Geeignete Leckerchen und Kauartikel
  • Besonderheiten der Ernährung über- oder untergewichtigerTiere

Diagnostik

Da neben der Fütterung auch andere Ursachen für die Entstehung von Gewichtsproblemen in Frage kommen, können unter Umständen je nach Fall folgende zusätzliche Maßnahmen sinnvoll sein:

  • Abklärung organischer Ursachen (wenn ich den Verdacht auf eine Erkrankung habe, empfehle ich Ihnen die entsprechenden Untersuchungen z.B. bei ihrem Tierarzt).
  • Ausschluss von Nährstoffmängeln durch Berurteilung der bisherigen Fütterung und der Symptome. Auf Wunsch kann zusätzlich eine Fell-Mineralanalyse durchgeführt werden.
  • Durch die Kooperation mit einem ganzheitlichen Labor können außerdem Stuhlproben des Hundes eingeschickt und auf Parasitenbefall, Störungen der Darmflora oder Verdauungsrückstände untersucht werden.

Fertigfutter

Durch eine Reduktion des Fettanteils und eine Erhöhung der Menge an unverdaulichen Füllstoffen enthalten fertige Diätfutter weniger Kalorien bei normaler Fütterungsmenge. Das soll das Abnehmen für Hund und Halter*in erleichtern. In der Praxis zeigt sich aber, dass die Tiere die Kalorienreduktion trotz gleicher Fütterungsmenge bemerken und vermehrt Hunger zeigen, was nicht selten dazu veranlasst die Mengen zu erhöhen. Im Gegenstatz zu einer Mengenreduktion fehlt zusätzlich der Lerneffekt für normale Portionen, sodass oft eine lebenslange entbehrungsreiche Diät erforderlich ist. Zeitgleich kommt es auf Dauer oft zu Mangelerscheinungen und somit zunehmendem Hunger, da Hunde auf die Verwertung hoher Fettmengen ausgelegt sind. Aus diesem Grund empfehle ich auch für übergewichtige Hunde hochwertige Futtermittel mit normalem Fettgehalt. Meist genügt es schon, die Mengen auf den dem Normalgewicht entsprechenden Bedarf zu reduzieren und eventuelle Nährstofflücken mit hochwertigen Nahrungsergänzungen aufzufüllen.

Ernährungspläne/BARF

Selbst zusammen gestellte Rationen sind insbesondere für übergewichtige Tiere oft besonders gut geeignet, weil sie sich individuell an die Bedürfnisse des einzelnen Tieres anpassen lassen. Der Plan kann entweder gemeinsam im Verlauf des Gesprächs, oder im Anschluss an den Termin von mir alleine erstellt werden.

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© Ganzheilt-Hunde - Inh. Katrin Neumann