Beratungsphilosophie

Lebensnotwendige nährstoffe

Zweifelsohne muss das Futter  in der Lage sein, den Hund mit Energie sowie allen lebensnotwendigen Aminosäuren, Fettsäuren, Vitaminen und Mineralien in bedarfsdeckenden Mengen zu versorgen, weshalb ich in meiner Praxis mit modernen Kalkulationsprogrammen arbeite. Darüber hinaus sind für eine gesunde Ernährung jedoch noch einige weitere Punkte zu berücksichtigen.

Nährstoffqualität

Neben der Menge der enthaltenen Nährstoffe ist auch deren Qualität entscheidend. So gibt es beispielsweise acht verschiedene Varianten von Vitamin E, von denen synthetisch nur eine hergestellt werden kann. Futtermittel mit Vitaminzusatz enthalten dann zwar chemisch gesehen ausreichende Mengen an Vitamin E, jedoch fehlen sieben Varianten. Als weiteres Beispiel kann Beta Carotin genannt werden. Während die Vitamin A Vorstufe in im natürlichen Verbund von Lebensmitteln als wichtiger Radikalfänger fungiert und somit vor Krebs schützen soll, wies isoliertes Beta Carotin in Studien tumorfördernde Eigenschaften auf. Es macht also einen großen Unterschied, ob die im Futter verwendeten Nährstoffe chemischen oder natürlichen Ursprungs sind.

Weitere gesundheitsförderliche Bestandteile

Komplette Nahrungsmittel liefern  neben lebensnotwendigen Nährstoffen noch weitere gesundheitsförderliche Bestandteile. Enzyme und Bakterien, die beim Erhitzen von Lebensmitteln zerstört werden, unterstützen den Hund bei der Verdauung und fördern zusammen mit Ballaststoffen eine gesunde Darmflora, während sekundären Pflanzenstoffen aus frischem Obst und Gemüse je nach Art antioxidative, krebs- oder entzündungshemmende Eigenschaften nachgesagt werden.

Schadstoffarmut

Ein gesundes Futter sollte den Hund nicht nur mit möglichst vielen gesundheitsförderlichen Bestandteilen versorgen, sondern gleichzeitig auch wenig schädigende Substanzen enthalten. Ein konsequenter Verzicht auf Produkte mit Farb- und Konservierungsstoffen ist daher für mich selbstverständlich.

Nachhaltigkeit

Ein Ernährungskonzept ist aus meiner Sicht nur dann sinnvoll, wenn die Ressourcen unseres Planeten auch eine dauerhafte Umsetzung dieses Konzepts ermöglichen. Neben dem Verpackungsmüll des Futters führt insbesondere dessen oft deutlich über dem Bedarf liegender Fleischanteil dazu, dass unsere Hunde mittlerweile einen beträchtlichen ökologischen Pfotenabdruck hinterlassen. Alleine die Hunde und Katzen in den USA wären - würden sie einen eigenen Staat bilden - der fünft größe Fleisch-konsumierende Nation der Erde. Da überhöhte Fleischmengen zudem negative Auswirkungen auf die Gesundheit des Hundes zu haben scheinen, achte ich bei der Mengenberechnung auf eine genaue und bedarfsdeckende Kalkulation.

Mögliche Beratungsinhalte

Auswahl einer geeigneten Fütterungsart

Ähnlich wie beim Menschen halte ich auch für Hunde eine Ernährung mit frischen Zutaten (Rohfütterung/BARF oder selber kochen) für die meisten Tiere für die gesündeste Fütterungsart, wenn sie korrekt umgesetzt wird. Jedoch kann es in manchen Fällen vorkommen, dass ein Hund kein Rohfutter verträgt und mit gekochtem oder sogar Fertigfutter wesentlich besser zurecht kommt. Auch individuelle Möglichkeiten und Wünsche der Besitzer*innen werden bei der Wahl der Fütterungsart berücksichtigt. Eine dogmatische Haltung "Rohfütterung" ist immer die einzig richtige Art sein Tier gesund zu ernähren, entspricht deshalb nicht meiner Einstellung. Vielmehr gilt es, für das jeweilige Mensch-Hundegespann die best mögliche Variante zu finden.

Fertigfutter

Oft wird Hundebesitzer*innen empfohlen, Ihr Tier mit einem Alleinfutter zu füttern. Hierfür seien im Gegensatz zu selbst zusammengestellten Rationen keine besonderen Kenntnisse nötig. Leider entspricht das nicht der Realität.

Tatsächlich ist ein "Alleinfutter" laut Defintion ein Futter, welches bei alleiniger Fütterung den Bedarf an lebensnotwendigen Nährstoffen abdeckt. Gleichzeitig muss der Gahalt an natürlichen Vitaminen, Mineralien und Aminosäuren nicht deklariert werden, sodass eine Überprüfung nicht möglich ist. Erst wenn das jeweilige Futter zufällig für eine Analyse eines unabhängigen Testinstituts ausgewählt wird, findet eine komplette Nährstoffanalyse statt. Insbesondere Alleinfutter ohne synthetische Nährstoffzusätze schneiden dann fast immer mit mangelhaft ab, da ihnen essentielle Vitamine und Mineralien fehlen, was die Hersteller jedoch in der Regel nicht zu einer Veränderung ihrer Rezeptur oder der Deklaration veranlasst. Mit synthetischen Vitaminen und Mineralien angereicherte Fertigfutter schneiden dagegen manchmal besser ab. Das bedeutet aber nicht, dass diese auch gesund oder für eine Dauerfütterung besser geeignet wären, da die Nährstoffqualität bei den Tests unberücksichtigt bleibt. Auch Astronautennahrung, die aus einem Cocktail synthetischer Zusätze besteht, deckt theoretisch den Bedarf an lebensnotwendigen Nährstoffen eines Menschen - dennoch würde niemand auf die Idee kommen, sie als gesunde und alleinige Ernährung zu empfehlen. Darüber hinaus mangelt es allen Fertigfuttern aufgrund des Erhitzens an gesundheitsförderlichen Bestandteilen wie Bakterien, Enzymen und oft auch ungesättigten Fettsäuren. Durch gezielte Kombinationen und den Einsatz natürlicher oder naturidentischer Nahrungsergänzungen ist es jedoch durchaus möglich, einen Hund auch mit Fertigfutter gesund, nährstoffdecken und naturbelassen zu ernähren. Gerne berate ich Sie hierzu herstellerunabhängig und individuell.

Ernährungspläne

Frisch zubereitete, individuelle Mahlzeiten sind nicht nur für erwachsene, gesunde Tieren, sondern auch und insbesondere für Senioren, Welpen und kranke Tiere geeignet, wenn diese ausgewogen und den individuellen Bedürfnissen entsprechend gestaltet werden. Wenn Sie einen Ernährungsplan für Ihr Tier erstellen lassen möchten, erfolgt zuvor in allen Fällen ein persönliches Erstgespräch. Der Plan kann dann je nach Komplexität des Falls im Rahmen des Gesprächs gemeinsam erarbeitet oder im Anschluss durch mich erstellt werden.Häufig führt das Thema „Rohfütterung/BARF“ oder „selber kochen“ zu heftigen Diskussionen, da viele Rationen im Hinblick auf wissenschaftlich errechnete Bedarfswerte erhebliche Defizite aufweisen. Aus dem Grund werden immer häufiger synthetische Mineralfuttermittel zugefüttert, die dann allerdings viele Vorteile der Frischfütterung zu Nichte machen. Ich lege deshalb großen Wert darauf, Ernährungspläne so zu gestalten, dass sie auf der einen Seite den imMayer/Zentek“ (=Tiermedizinisches Standardwerk) angegebenen Bedarfswerten entsprechen und zum Anderen ganz ohne synthetische Nährstoffe auskommen. Zu diesem Zweck versuche ich zunächst, möglichst viele Nährstoffe durch ausgewählte Kombinationen naturbelassener Lebensmittel abzudecken. Ist das nicht möglich (z.B. bei einigen Erkrankungen), arbeite ich mit natürlichen Nahrungsergänzungen, die teilweise aus dem Humabereich stammen (z.B. B-Vitamine, Zink, Kupfer und Mangan aus Buchweizenkeimen, Calcium aus Eierschalen oder Magnesium aus Korallen). Komplett chemische Nahrungsergänzungen in unnatürlicher Form sind somit – auch bei kranken Tieren - für die Bedarfsdeckung nicht mehr notwendig.

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© Ganzheilt-Hunde - Inh. Katrin Neumann